Hitzestress - Coole Kühe im Stall mit 10 Tipps gewappnet für die heißen Tage

Der Sommer 2020 kommt. Und damit die Problematik: Hitzestress. Fallende Milchinhaltsstoffe, schlechtere Fruchtbarkeit, Probleme mit Frischabkalbern sind die Folgen. 10 Tipps, wie Sie Ihre Tiere bestmöglich durch die heiße Phase bringen.

Milchkühe produzieren über ihre Stoffwechselleistung enorme Mengen an Wärme – eine Milchkuh im ersten Laktationsdrittel zum Beispiel rund 1500 Watt. Damit könnte man ein 30 Quadratmeter großes Wohnzimmer gut beheizen. Kühe selbst mögen es lieber kühl. Etwa 0 °C ist die optimale Umgebungstemperatur für eine Hochleistungskuh. Zwischen 7 und 17 °C liegt sie für gute Milchleistungen, denn hier können die Kühe ihre Leistungsfähigkeit voll ausschöpfen. Ab einer Umgebungstemperatur von 16°C muss die Milchkuh beginnen, ihre Körpertemperatur zu regulieren. Sie gibt Wärme über die Haut ab. Steigt Außentemperatur und Luftfeuchtigkeit weiter, muss sie noch stärker in die Regulation der eigenen Körpertemperatur gehen. Sie beginnt zu hecheln, reduziert das Wiederkauen und verliert mehr Speicheltypische Anzeichen für Hitzestress im Sommer. Weitere Effekte, wie die Beeinträchtigung der Klauengesundheit, erhöhte Zellzahlen, Mastitiden, sinkende

Milchinhaltsstoffe und Fruchtbarkeitsprobleme, lassen oft nicht lange auf sich warten. Mit kleinen Kniffen, durchdachten Maßnahmen und Management lässt sich der Hitzestress für die Milchkühe im Sommer deutlich reduzieren.

1. FRISCHER WIND IM STALL

Schaffen Sie mehr Luftbewegung im Stall durch geöffnete Tore und offene Seitenwände. Auch Ventilatoren unterstützen. Setzen Sie diese bereits ab einer Stalltemperatur von 20°C zur Unterstützung ein. Achten Sie besonders an Plätzen, an denen die Kühe gedrängter stehen, wie im Wartebereich oder amFuttertisch, auf einen ausreichenden Luftaustausch.

2. AUSREICHEND WASSER

Kühles, sauberes Wasser muss für alle Kühe im Stall zu jeder Zeit frei zugänglich sein. In den warmen Sommermonaten haben die Milchkühe einen Wasserbedarf von bis zu 180 Litern pro Tag. Achten Sie außerdem auf ausreichend Wasserzulauf, da die Kühe schnell große Mengen Wasser auf einmal aufnehmen.

3. HÄUFIGES FUTTERNACHSCHIEBEN

Verlegen Sie die Hauptfuttervorlage auf die kühlen Tageszeiten, um die Futteraufnahme hoch zu halten. Vermehrtes Futternachschieben wirkt sich ebenfalls positiv auf die Futteraufnahme aus.

4. KÜHE MÖGEN KEINE WARMEN MAHLZEITEN

Warme Mahlzeiten bringen Energieverluste mit sich und werden schlechter gefressen. Stabile Silagen und gute Futtertischhygiene beugen einer Erwärmung der Futterration vor. Um die Stabilität der vorgelegten Futterration im Sommer zu sichern, empfiehlt sich der Einsatz von Acid Protect TMR®. Die enthaltenen Säuren unterdrücken Hefen und Pilze und wirken so gegen Nacherwärmung der vorgelegten Futterration.

5. BESONDERES AUGENMERK AUF DIEKRAFTFUTTERKOMPONENTEN

Legen Sie in den Sommermonaten ein besonderes Augenmerk auf die Zusammensetzung der Kraftfutterkomponenten. Auswertungen aus dem Sano Labor zeigen, dass die Verdaulichkeit der Stärke in der Maissilage mit zunehmender Lagerdauer steigt. Das heißt: Mehr Stärke ist im Pansen verfügbar. Deshalb müssen die Energiekomponenten so zusammengesetzt werden, dass der Pansen-pH-Wert nicht absinkt. Lassen Sie deshalb ihre Maissilage in regelmäßigen Abständen analysieren, um die Futterration optimal an die sich verändernde Stärkeverdaulichkeit anpassen zu können.

6. QUALITÄT DES GRUNDFUTTERS

Eine Milchkuh mit 36 kg Tagesgemelk hat bei einer Umgebungstemperatur von 32°C einen um 22 Prozent höheren Energiebedarf als bei einer Umgebungstemperatur von 16°C. Das bedeutet, Milchkühe haben bei Hitzestress eine verringerte Energieeffizienz aufgrund eines erhöhten Erhaltungsbedarfs.Rohfaser in der Ration erhöht die Wärmeproduktion. Deshalbist es besonders in den warmen Sommermonaten wichtig, eine hohe Verdaulichkeit des Grundfutters sicherzustellen.  So kann die Kuh das Futter schneller mit weniger Energieaufwand verstoffwechseln. Grundfutter mit einer hohen NDF-Verdaulichkeit senkt die Wärmebelastung und stellt ausreichende Mengen anflüchtigen Fettsäuren (FFS) zur Bildung von Milch und Milchinhaltsstoffen bereit.

Lassen Sie Ihre Grundfuttermittel im Sano Labor nach CNCPS analysieren. Die CNCPS-Methodik analysiert neben chemischen Nährstoffgehalten auch die Verdaulichkeit von Faser und Stärke im Grundfuttermittel. Die anschließende Futterberechnung kombiniert die exakte Futteranalyse mit den aktuellen Haltungs- und Klimabedingungen Ihrer Kühe. So schaffen Sie eine Futterration noch näher am tatsächlichen Bedarf Ihrer Tiere.

7. FUTTERAUFNAHME UND VERDAULICHKEIT FÖRDERN

Um die Futteraufnahme und Verdauung zu fördern, empfiehlt sich der Einsatz von Lebendhefen. Lebendhefen verwerten schädlichen Sauerstoff im Pansen und unterstützen die faserabbauenden Pansenmikroben. Dadurch wird die Futteraufnahme und Futterverwertung gesteigert. Sinnvoll ist der Einsatz von Kristall-Hefe® oder die bequeme Komplettlösung der Sano Mipro®-Linie.

8. Mineralstoffversorgung sicherstellen

In den Sommermonaten ist die Futteraufnahme niedriger. Kühe scheiden vermehrt Mineralstoffe über Harn und Schwitzen aus. Passen Sie deshalb die Mineralstoffversorgung im Sommer an. Experten empfehlen eine 120-prozentige Bedarfsdeckung. Das wirkt sich positiv auf den Elektrolythaushalt aus.

9. KATIONEN-ANIONEN- BILANZ (DCAB) BERÜCKSICHTIGEN

Wissenschaftliche Studien beweisen: Die DCAB hat wesentlichen Einfluss auf die Futteraufnahme, Milchleistung und Milchfettgehalte. Außerdem ist ein positiver Effekt auf die Faserverdaulichkeit zu beobachten. Bei laktierenden Kühen ist eine DCAB von 300 meq pro kg TS empfehlenswert. Die Rationsberechnung nach CNCPS berücksichtigt die DCAB der eingesetzten Futtermittel. So wird die Futterration gezielt auf eine optimale DCAB eingestellt.

10. Energetische Aufwertung der Futterration

Die Höhe der Futteraufnahme ist in den warmen Monaten meistens der begrenzende Faktor. Mithilfe von pansengeschützten Fetten in der Futterration wird der Energiegehalt erhöht, ohne die Aufnahmekapazität der Tiere zu belasten. Neben der energetischen Aufwertung der Futterrationen spielt auch die Entlastung der Leber eine wesentliche Rolle. Die Produkte DextroFAT® Protect und DextroFAT® Raps bieten mit dem Gehalt an pansengeschützten Fetten plus pansengeschütztem Zucker ein wirkungsstarkes Doppelgespann. Um einen hohen Milchfettgehalt im Sommer gezielt zu unterstützen, empfiehlt sich der Einsatz von DairyFat® C16DairyFat® C16 enthält Palmitinsäure, die einen primären Effekt auf den Fettgehalt in der Milch hat. So bleibt der Milchfettgehalt auch im Sommer hoch.

 

 

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