Rind
Mehr Leistung bei Verzicht auf Sojaextraktionsschrot
„Vor rund einem Jahr hat man uns angeboten, »Landliebe«-Milch zu produzieren“, erzählt Reinhard Schlieper. Dafür sollte er sogar einen Cent mehr pro abgeliefertem Kilo Milch von seiner Molkerei
bekommen. Schlieper zeichnet als Geschäftsführer der Agrargenossenschaft (AG) „Fiener Bruch“ Rogäsen verantwortlich. Landliebe lege Wert auf eine Milchproduktion ohne gentechnisch veränderte
Futtermittel, erzählt der Geschäftsführer weiter. „Das bedeutete für uns, dass wir auf Sojaextraktionsschrot verzichten mussten“, fügt Manfred Görn, der Leiter der Tierproduktion der AG,
an.
Die zwei Verantwortlichen von „Fiener Bruch“ nahmen eine Entscheidung darüber nicht auf die leichte Schulter. Auf der einen Seite das wirtschaftlich attraktive Angebot, auf der anderen Seite eine stabile Herde mit konsequent hohen Leistungen. „Sollten wir das aufs Spiel setzen?“, erinnert sich Görn heute noch an die intensiven Diskussionen. Heute wäre das für beide keine Debatte mehr Wert, denn Schlieper und Görn haben die Herde umgestellt und dabei sogar die Milchleistung im Schnitt auf 10.169 Kilo pro Tier gesteigert. „Sano hat uns damals Mipro M 500® als Innovation vorgestellt“, sagt der Chef der Tierproduktion. Man habe die Ration umgestellt (siehe Kasten) und erziele rund ein Jahr später schon hervorragende Erfolge.
Die Agrargenossenschaft selbst bewirtschaftet eine Fläche von 2.150 Hektar im Westen Brandenburgs. „Wir bauen hier an der Grenze zu Sachsen-Anhalt 750 Hektar Grünland, 350 Hektar Silomais, 130 Hektar
Raps und 940 Hektar Getreide an“, berichtet Reinhard Schlieper im Gespräch mit dem Sano-Magazin. Im Stall stehen rund 2.250 Rinder. Das sei für Brandenburg eine typische Betriebsgröße. Die Milchkühe
stehen übrigens in nagelneuen Stallungen. Erst 2008 haben die Vorstände von „Fiener Bruch“ Rogäsen beschlossen, die Milchkühe des Betriebes an einem Standort zu konzentrieren. Also musste der Neubau
eines Stalles her.
Die Umstellung auf eine neue Futterration verlief anfangs nicht ganz ohne Probleme. Immerhin galt es, 630 Milchkühe ohne Sojaschrot zu versorgen. „In einer großartigen Teamleistung haben wir das aber innerhalb kürzester Zeit gut organisiert“, sagt Schlieper heute. Das Team, das hinter dieser Leistung steckt, besteht aus dem Leiter der Tierproduktion Manfred Görn, dem Stallverantwortlichen Rene Haase, Schichtleiter Helmut Wricke, Geschäftsführer Reinhard Schlieper, Fütterer Mario Volkmar und der Sano Fütterungsberaterin Ing. agr. (FH) Ellen Ortmann-Sternberg. Sie treffen sich seit September 2010 jede Woche. Dann beurteilen sie die Kühe, begutachten die Silagen und Futtermittel und besprechen Tiergesundheitsprobleme.
„Die Treffen in diesem Turnus ermöglichen es uns, schnell einzugreifen“, sagt Sano Fütterungsberaterin Ortmann-Sternberg. Sie empfahl der AG „Fiener Bruch“ Rogäsen Mipro M 500® und Mipro Pren 400®. Beide Produkte ermöglichten es, die Nährstoffsynchronisation ohne Sojaextraktionsschrot während der Laktation und bei den Trockenstehern optimal aufeinander abzustimmen.
„Direkt nach der Umstellung der Ration haben wir schnell erkannt, dass es keinen Milchleistungsabfall bei den Kühen gab“, erzählt Görn. Vielmehr konnten die Rogäser bei jeder Milchkontrolle
einen Leistungsanstieg (siehe Kasten) verzeichnen. Ein angenehmer Nebeneffekt war dabei auch die stabile Entwicklung des Stoffwechsels. Aktuell haben die Tiere in der ersten Laktation eine
durchschnittliche Leistung von
8.730 kg, in der zweiten 10.582 und in der dritten 10.782 kg.
Im Stall am Standort Zitz sind sich alle einig, dass die Umstellung der richtige Weg war und ist.
Ludger Eiting, Leiter Sano Kompetenzzentrum Ostdeutschland
Erschienen in: Sano-Magazin_Ausgabe 01/2012 24
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